Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die typischerweise in Schüben verläuft. Das bedeutet, dass sich Phasen mit relativ beschwerdefreier Haut und akute Entzündungen abwechseln. Insbesondere die akuten Schübe können Betroffene stark belasten. Wie erkennt man einen Neurodermitis-Schub, was sind die Ursachen, und wie lässt er sich schnell behandeln? Die Antworten haben wir Dir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst:
Was ist ein Neurodermitis Schub?
Ein Neurodermitis Schub ist eine Phase, in der sich die Symptome deutlich verschlechtern. Typische Merkmale eines akuten Entzündungsstadiums sind:
- intensive Hautrötungen und Schwellung
- nässende Hautstellen, teilweise Bläschenbildung
- starker, anhaltender Juckreiz
- Brennen oder Schmerzen an den geschädigten Hautstellen
Was löst einen akuten Neurodermitis Schub aus?
Akute Schübe werden oft durch so genannte Triggerfaktoren ausgelöst, die von Person zu Person unterschiedlich sind. Erfahre hier, welche typischen Auslöser einen akuten Schub begünstigen können.
Wie lange dauert ein akuter Neurodermitis Schub?
Die Dauer eines Neurodermitis-Schubs ist sehr individuell. Bei milden Verläufen können die Beschwerden nach wenigen Tagen abklingen, während schwerere Schübe Wochen oder sogar Monate andauern können. Entscheidend sind eine frühzeitige und konsequente Behandlung und kontinuierliche Hautpflege, um die Symptome zu lindern.
Gefahr von Superinfektionen
Ein häufiger Begleiter schwerer Schübe ist die sogenannte Superinfektion, bei der geschädigte, dünne Hautstellen und Wunden durch Bakterien, Viren oder Pilze infiziert werden. Solche Infektionen können die Symptome erheblich verschlimmern und erfordern oft spezielle Behandlungen.
- Bakterielle Infektionen: Offene Ekzemstellen können von Staphylococcus aureus besiedelt werden. Typische Anzeichen sind gelbes Nässen, gelbliche Krustenbildung und Schmerzen an entsprechenden Stellen.
- Virale Infektionen: Auch Herpesviren oder Molluscum contagiosum (Dellwarzen) können durch die geschädigte Haut eindringen. Herpes äußert sich dabei in der Regel durch kleine Bläschen, teilweise sogar Fieber. Dellwarzen dagegen typischerweise durch runde, hautfarbene oder rosa Knötchen.
- Pilzinfektionen: Auch Pilze wie Trichophyton rubrum können sich in entzündeten Hautarealen ansiedeln. Der Befall zeigt sich durch eine veränderte Hautstruktur, Bläschen oder nässende Stellen.
Zeigen sich bei Dir erste Anzeichen einer Superinfektion, solltest Du umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In diesen Fällen ist in der Regel eine gezielte Therapie mit Antibiotika, Antiviren- oder Antimykotika erforderlich.
Welche Creme bei akuter Neurodermitis?
Die richtige Pflege ist das A und O, um die Beschwerden eines akuten Schubs zu lindern!
Verwende eine feuchtigkeitsspendende Basiscreme ohne Duftstoffe, die speziell für die Basispflege bei Neurodermitis entwickelt wurde. Während eines Schubs kann eine Anwendung bis zu dreimal täglich helfen, den Juckreiz zu reduzieren und die Hautbarriere zu stärken. Bei starkem Juckreiz oder brennender Haut können auch kühlende Kompressen wohltuend wirken.
Sollte sich der Zustand über einen längeren Zeitraum nicht verbessern, kann in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin ggf. auch der Einsatz von cortisonhaltigen oder anderen immunsupprimierenden Salben sinnvoll sein, um die Entzündung schnell zu reduzieren.
Wie kann ich Neurodermitis Schübe vorbeugen?
Konsequente Basispflege: Eine regelmäßige Hautpflege (auch in schubfreien Phasen) mit reichhaltigen, feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen stärkt die Hautbarriere und reduziert die Anfälligkeit für Schübe.
Trigger vermeiden: Identifiziere Deine persönlichen Auslöser und minimiere den Kontakt. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren.
Schutz vor Umwelteinflüssen: Besonders im Winter benötigt Deine Haut zusätzlichen Schutz vor Kälte, Wind und trockener Heizungsluft. Verwenden daher besonders im Winter reichhaltige, pflegende Produkte, um die Haut geschmeidig zu halten.