Galenik in der Kosmetik – was steckt dahinter?

Galen..what? Galenik ist die Wissenschaft, die sich mit der Formulierung und Herstellung von Arzneimitteln und Pflegeprodukten beschäftigt und deshalb auch bei unserer Produktentwicklung eine wichtige Rolle spielt. Erfahre hier, was genau dahintersteckt und was der Unterschied beispielsweise zwischen einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) und einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O) ist.

Galenik - eine Wissenschaft für sich

Galenik ist die Wissenschaft der Formulierung, Mischung und Herstellung von Arznei- und Pflegeprodukten. Ein wesentlicher Bestandteil der kosmetischen Galenik sind sogenannte Emulsionen, bei denen Wasser und Öl – zwei normalerweise getrennte Phasen – miteinander verbunden werden. Das Ziel bei der Produktentwicklung besteht also darin, Cremes, Lotionen und Seren so zu formulieren und zu mischen, dass sie sich nicht nur angenehm auf der Haut anfühlen, sondern auch ihre Wirkung optimal entfalten können.

Je nach Zusammensetzung unterscheidet man zwei Arten von Emulsionen:

• Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W): leicht und feuchtigkeitsspendend

Bei einer Öl-in-Wasser-Emulsion ist Wasser der Hauptbestandteil, während kleine Öltröpfchen darin verteilt sind. Diese Art von Emulsion fühlt sich leicht an, zieht schnell ein und hinterlässt keinen fettigen Film. Sie eignet sich besonders gut für normale und eher fettige Haut, da sie Feuchtigkeit spendet, ohne die Poren zu verstopfen.

• Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O): Reichhaltig und pflegend

In einer Wasser-in-Öl-Emulsion dominiert hingegen das Öl, während das Wasser in winzigen Tröpfchen darin eingeschlossen ist. Diese reichhaltige Formulierung schützt die Hautbarriere intensiv und verhindert weiteren Feuchtigkeitsverlust. Sie ist damit ideal für trockene und reife Haut sowie für Kälteschutzprodukte, da sie eine langanhaltende Pflegewirkung bietet.

Warum ist Galenik wichtig?

Die Galenik ist deshalb so wichtig, da die Unterschiede in der Formulierung letztendlich die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten der Pflegeprodukte bestimmen. Die Wahl der richtigen Emulsion hängt also stark von den Bedürfnissen der Haut und der gewünschten Anwendung ab. Sie spielt deshalb auch bei der topischen Anwendung von Cremes im Rahmen der Neurodermitis-Therapie eine entscheidende Rolle. Je nach Hautzustand und Schweregrad – ob sich die Haut in einem akuten Schub oder in einer schubfreien Phase befindet – variieren die Anforderungen an die Zusammensetzung der Pflegeprodukte.

Während eines Schubs gilt das Prinzip „Feucht auf Feucht“. In dieser Phase solltest Du vor allem auf Produkte mit einer Öl-in-Wasser-Emulsionen zurückgreifen, da sie einen geringeren Fettanteil, dafür jedoch einen höheren Wasseranteil aufweisen. Diese Emulsion sorgt für eine angenehme Kühlung der entzündeten Haut und versorgt sie mit ausreichend Feuchtigkeit, ohne zu fetten.

In schubfreien Phasen hingegen liegt der Fokus auf einer reichhaltigen und intensiv pflegenden Basispflege, die die Hautbarriere stärkt und vor erneutem Austrocknen schützt. In dieser Phase solltest Du demnach eher zu Wasser-in-Öl-Emulsionen greifen, die einen höheren Fettanteil besitzen und so eine länger anhaltende Rückfettung und Schutzwirkung bieten.

Zusammenfassung: Welche Pflege für welchen Hauttyp?

Warum ist der med Sonnenbalsam dann komplett wasserfrei und was sind die Vorteile?

Der große Vorteil von wasserfreien Produkten: sie kommen im Gegensatz zu Öl-in-Wasser-Emulsionen und Wasser-in-Öl-Emulsionen ohne Emulgatoren aus und sind damit weniger empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und stabiler in ihrer Konsistenz und Wirkung. Ohne Wasser gibt es außerdem keine Grundlage für das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze. Dadurch sind keine oder nur sehr wenige Konservierungsmittel nötig, was sie oft besser verträglich macht – besonders für empfindliche Hauttypen. Wasserfreie Produkte, wie unser med Sonnenbalsam, sind dazu in der Regel deutlich konzentrierter, da die Verdünnung durch Wasser wegfällt, man benötigt also nur eine kleinere Menge für den gleichen Pflege-Effekt.