Das Lipödem ist mehr als nur eine ästhetische Herausforderung – es ist eine chronische Erkrankung, die viele Frauen betrifft. Vor allem Beine, seltener auch Arme, sind betroffen: Dort sammelt sich übermäßig viel Fett im Unterhautfettgewebe an, was zu Schmerzen, Schweregefühl, Druckempfindlichkeit und Schwellungen führen kann. Eine Heilung gibt es bisher nicht – doch eine ganzheitliche Therapie kann zumindest die Symptome lindern. In schweren Fällen entscheiden sich Betroffene häufig für eine operative Behandlung, eine so genannte Liposuktion.
Bei Verdacht auf ein Lipödem empfiehlt es sich, rat von einer Spezialklinik einzuholen. Wir durften mit dem Team der Lipoclinic Dr. Heck sprechen – mit ihrer Erfahrung aus über 2.500 Operationen pro Jahr haben sie uns wertvolle Tipps zur Hautpflege nach der Liposuktion verraten und erklärt, wie unsere Basiscreme die Regeneration nach der OP optimal unterstützen kann.
Wie läuft eine Liposuktion ab?
Vor der OP beginnt bereits die Vorbereitung: Sechs Wochen lang muss eine flachgestrickte Kompressionshose getragen werden. Sie regt den Lymphfluss an, entstaut das Gewebe – aber sie trocknet die Haut auch extrem aus.
Während der Liposuktion selbst werden je nach OP-Zone 8 bis 12 kleine Einstiche gemacht. Mithilfe eines Wasserstrahlgeräts wird gezielt das krankhafte Fett abgesaugt. Schon im Operationssaal wird erneut eine Kompressionshose angelegt, die dann für ganze acht Wochen getragen werden muss – sechs Wochen rund um die Uhr (23/7), anschließend zwei Wochen lang tagsüber.
Hautpflege nach der OP – ab wann und wie?
Wann darf man nach der Liposuktion cremen?
Bereits zwei Tage nach der OP ist die erste Dusche erlaubt. Ab dann kann ganz vorsichtig um die Einstichstellen herum gecremt werden. Richtig mit Feuchtigkeitspflege loslegen darf man, sobald die Einstichstellen vollständig zugewachsen sind und die Nähte entfernt wurden – meist etwa 7 bis 10 Tage nach der OP.
Wie oft sollte gecremt werden?
Die Haut schuppt sich, blaue Flecken sind stark sichtbar, alles fühlt sich gespannt an – darum ist regelmäßige Pflege so wichtig! Eine Basiscreme zur Feuchtigkeitspflege sollte 1–2 Mal täglich verwendet werden, um die Haut zu beruhigen, mit Feuchtigkeit zu versorgen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Wie lange braucht die Haut besondere Pflege?
Der Heilungsprozess dauert bis zu ein Jahr – so lange braucht der Körper, um sich vollständig zu regenerieren. Die ersten acht Wochen in Kompression sind besonders intensiv, da die Haut stark austrocknet und viel beansprucht wird.
Eine individuelle Narbenpflege kann hilfreich sein: sanft massieren, cremen, eventuell spezielle Narbenprodukte einsetzen – alles, um die Haut geschmeidig zu halten und die Narbenbildung zu minimieren.
Ein weiterer Aspekt: Viele Patientinnen benötigen mehrere Eingriffe – meist drei an den Beinen (je zweimal Oberschenkel und einmal Unterschenkel) und einmal an den Armen. Jede OP bedeutet neue Einstichstellen, neue Heilungsphasen – also auch kontinuierliche Hautpflege.
Bewegung, Ernährung und Achtsamkeit – weitere Tipps für einen erfolgreichen Heilungsprozess
Neben der regelmäßigen Hautpflege ist Bewegung das A und O. Sie bringt den Lymphfluss in Schwung und unterstützt die Heilung. Sanfte Bewegung, regelmäßige Spaziergänge, leichtes Training – aber immer im Rahmen dessen, was sich gut anfühlt.
Auch wichtig: ausreichend Pausen, Beine hochlegen, gesund essen. Nach einer Liposuktion ist der Stoffwechsel im Umbruch, der Körper anfälliger für Gewichtszunahme – umso wichtiger ist es, auf sich selbst zu hören.
