Einige Frauen entwickeln während ihrer Schwangerschaft eine ausgeprägte Neurodermitis, obwohl sie bisher nicht oder nur leicht davon betroffen waren. Grund dafür sind die hormonellen Veränderungen im Körper, die das Immunsystem beeinflussen und eine Neurodermitis während der Schwangerschaft begünstigen. Zusammen mit unserer Gründerin und Ärztin Dr. med. Michaela Hagemann haben wir die wichtigsten Infos zur Erkennung und Basistherapie zusammengefasst.
1. Wann tritt eine Schwangerschaftsdermatose auf?
2. Was sind typische Symptome bei Neurodermitis?
3. Ist Neurodermitis in der Schwangerschaft gefährlich?
4. Welche Creme bei Neurodermitis in der Schwangerschaft?
Wann tritt eine Schwangerschaftsdermatose auf?
Insbesondere dann, wenn eine genetische Veranlagung zu atopischen Krankheiten vorliegt, kann eine Schwangerschaft einen Neurodermitis-Schub hervorrufen. Diese Veränderung tritt häufiger auf, als man vielleicht denkt – tatsächlich handelt es sich um eine der am häufigsten vorkommenden Hautveränderungen während der Schwangerschaft. Man spricht in diesem Kontext von einer so genannten „atopischen Schwangerschaftsdermatose“ oder auch von einem „Schwangerschaftsekzem“.
Im Vergleich zu anderen Erkrankungen kann diese Dermatose bereits im ersten oder zweiten Trimester der Schwangerschaft auftreten. In der Regel lassen die Symptome nach der Geburt wieder nach, können jedoch bei einer späteren Schwangerschaft erneut auftreten.
Was sind typische Symptome bei Neurodermitis?
Die Anzeichen einer Neurodermitis in der Schwangerschaft ähneln den typischen Symptomen einer herkömmlichen Neurodermitis und äußern sich insbesondere durch intensiven Juckreiz sowie das Auftreten von trockenen, geröteten Hautstellen. Besonders betroffen sind dabei Stellen im Gesicht, Hals, Dekolleté, Ellenbeugen oder auch an den Kniekehlen.
Ist Neurodermitis in der Schwangerschaft gefährlich?
Eine Schwangerschaftsneurodermitis ist in der Regel für die Gesundheit des ungeborenen Kindes völlig unbedenklich. Auffällige Veränderungen der Haut sollten dennoch in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Um die optimale Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten, ist es unerlässlich, die Diagnose frühzeitig zu stellen, eine sorgfältige Überwachung zu gewährleisten und bei Bedarf eine angepasste medizinische Betreuung sicherzustellen.
Welche Creme bei Neurodermitis in der Schwangerschaft?
Trotz eindeutiger Diagnose erfordert jede therapeutische Maßnahme während der Schwangerschaft eine sorgfältige Abwägung der Risikofaktoren. Bei auftretender Neurodermitis während dieser Zeit wird in der Regel eine rückfettende und hydratisierende Basistherapie empfohlen, die für das ungeborene Kind als völlig unbedenklich gilt. Auch wenn das Krankheitsbild damit nicht vollständig verschwindet, kann eine regelmäßige Basispflege dazu beitragen, die natürliche Barriere der Haut langsam wieder herzustellen und zu stabilisieren.
Bei der Auswahl einer entsprechender Basiscreme solltest du insbesondere auf eine cleane Rezeptur und natürliche Inhaltsstoffe achten. Betroffene Stellen solltest du dann, bei akutem Bedarf, sogar mehrmals täglich eincremen. Außerdem können milde, rückfettende Dusch- und Badeöle zum Waschen, Baden oder Duschen verwendet werden. Sie versorgen die Haut mit einer extra Portion Feuchtigkeit und verhindern ein zusätzliches Austrocknen der Haut.
Mit einer sorgfältigen Auswahl hypoallergener Inhaltsstoffe ist unsere gesamte med Serie auch für werdende Mamas geeignet. Für die tägliche Pflege empfehlen wir unsere milde Basiscreme und unser Pflegebad für das Baden der sehr empfindlichen Haut.
Weitere Tipps findest du übrigens auch in unseren beiden Blogbeiträgen zur Basispflege bei Neurodermitis und zum Baden mit sensibler Haut.
Quellen:
Ambros-Rudolpf, C. M. Schwangerschaftsdermatosen. In: G. Pelzig et al., Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer Reference Medizin (2017). https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-662-49546-9_81-1
Bauer-Delto, A. Haut in anderen Umständen. In: Hebammen Praxis, Volume 2, pages 42-43. (2021). https://doi.org/10.1007/s43877-021-0138-y