Hautschuppen sind im Allgemeinen das Ergebnis eines natürlichen, körpereigenen Prozesses, bei dem sich die Haut kontinuierlich erneuert und alte Hautzellen abgestoßen werden. Störend werden Schuppen für Betroffene also eigentlich nur dann, wenn übermäßig viele Schuppen produziert werden und sich große, sichtbare Flocken bilden. Allerdings kann dies verschiedene Ursachen haben - und deswegen sind Schuppen nicht gleich Schuppen.
In diesem Blogbeitrag erklären wir die Unterschiede zwischen fettigen und trockenen Schuppen und welche Rolle dabei chronisch-entzündliche Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) sowie Pilzinfektionen spielen können.
Was sind Schuppen?
Kurz gesagt: Schuppen sind eine Ansammlung abgestorbener Hautzellen. Sie entstehen durch einen beschleunigten Erneuerungsprozess der Hautzellen auf der Kopfhaut und zeigen sich in Form von weißen, trockenen oder auch gelblich, öligen Hautschuppen.
Wie unterscheidet man fettige Schuppen von trockener Kopfhaut und chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen?
1. Fettige Schuppen auf der Kopfhaut
Fettige Schuppen entstehen vor allem durch übermäßige Talgproduktion, oft in Verbindung mit einem Hefepilz namens Malassezia. Diese Schuppen sind in der Regel größer und klebriger als trockene Schuppen.
Symptome bei fettiger Kopfhaut
- Gelbliche, ölige Flocken
- Fettige Kopfhaut
- Teilweise Juckreiz
2. Trockene schuppige Kopfhaut
Trockene, schuppige Kopfhaut entsteht insbesondere dann, wenn die Haut auf dem Kopf nicht genügend Feuchtigkeit produziert bzw. zu viel Feuchtigkeit verliert. Dies kann vor allem durch Umweltfaktoren, häufiges Haarewaschen, trockene Heizungsluft im Winter oder auch durch die Verwendung von aggressiven Haarprodukten verursacht werden.
Symptome bei trockener Kopfhaut
- Kleine, weiße, trockene Flocken
- Schuppen, die leicht aus den Haaren herab rieseln
- Meist Juckreiz
3. Schuppen bei Neurodermitis
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die auch die Kopfhaut betreffen kann. Sie ist gekennzeichnet durch trockene, schuppige und juckende Haut, auch am Kopf. Häufig werden aggressive Pflegeprodukte mit Duftstoffen nicht vertragen und verschlimmern die Schuppung.
Symptome bei Neurodermitis an der Kopfhaut
- Trockene, raue Haut und Schuppung
- Stark juckende Hautstellen
- Rötungen und Entzündungen
4. Schuppenflechte (Psoriasis) am Kopf
Psoriasis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die zu einer Überproduktion von Hautzellen führt. Auch hier können sich die Symptome an der Kopfhaut in Form von Schuppen zeigen. Diese lösen sich jedoch anders als die anderen Schuppen nur schwer von der Kopfhaut und die Haut unter den Schuppen ist stark gerötet.
Symptome bei Schuppenflechte am Kopf
- Dicke, verklebte Schuppen, sogenannte Plaques
- Silbrig-glänzende Flocken
- Starker Juckreiz
Was hilft bei fettigen Schuppen?
- Anti-Schuppen-Shampoos: Shampoos mit Wirkstoffen wie Pirocton Olamin oder Pilzmittel wie Ketoconazol können helfen, die Schuppen zu reduzieren.
- Gesunde Ernährung und Stressreduzierung: Auch diese Faktoren können das Wohlbefinden der Kopfhaut positiv beeinflussen.
- Regelmäßige Haarpflege: Halte die Kopfhaut sauber und vermeide zusätzliche Styling-Produkte.
Was hilft bei trockener, schuppiger Kopfhaut?
- Feuchtigkeitsspendende Shampoos und Conditioner: Verwende vor allem Shampoos mit natürlichen Tensiden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen.
- Milde Haarprodukte: Vermeide hingegen aggressive Shampoos mit starken Düften und Produkte mit Alkohol.
- Haarwäschen reduzieren: Reduziere die Haarwäschen auf 2-3 mal pro Woche, um die natürlichen Öle der Kopfhaut zu erhalten und eine weitere Austrocknung zu verhindern.
- Föhnen vermeiden: Vermeide häufiges und vor allem heißes Föhnen oder Glätten der Haare.
Sollten Deine Schuppen auf eine Neurodermitis oder Schuppenflechte zurückzuführen sein, empfehlen wir Dir zusätzlich zu den oben genannten Tipps für trockene Kopfhaut ein besonders mildes Shampoo oder Waschgel zu wählen, das speziell auf die Bedürfnisse von sensibler Kopfhaut abgestimmt ist. Diese Produkte sind in der Regel ohne Silikone und Konservierungsstoffe und gleichzeitig frei von Duftstoffen, die die Kopfhaut zusätzlich reizen könnten.
⇢ Lies hier, wie Du typische Symptome einer Neurodermitis erkennen kannst und wie sie sich von einer Schuppenflechte unterschiedet.
Sollte man trockene Kopfhaut eincremen?
Klingt absurd, aber ja! Feuchtigkeitsspendende Lotionen oder Öle kannst du in geringen Mengen auf die Kopfhaut auftragen, um die Trockenheit zu reduzieren.
Ein natürliches Mandelöl beispielsweise ist ein echter Nährstoff-Booster und versorgt Haut und Haaransatz mit Feuchtigkeit. Auch Olivenöl oder Kokosöl haben eine ähnlich positive Wirkung. Dabei solltest Du wenige Tropfen des Öls sanft in die Kopfhaut einmassieren und mindestens 20 Minuten einwirken lassen.
Auch eine Kopfhautmaske bewirkt als echtes Hausmittel gegen trockene Kopfhaut und Schuppen wahre Wunder. Dafür kannst Du eine sehr feuchtigkeitsspendende Creme verwenden und sie über Nacht einwirken lassen.
Schuppen in der Schwangerschaft – good to know!
Wenn während der Schwangerschaft Schuppen auftreten, ist dies in der Regel auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die der Körper in dieser Zeit durchläuft. Auch hier empfehlen wir Dir unsere Tipps für trockene Schuppen: milde Haarpflegeprodukte, natürliche Tenside und reduzierte Haarwäschen.
Ähnliches gilt übrigens für Schuppenprobleme in der Pubertät und in den Wechseljahren, auch hier spielt die hormonelle Umstellung eine wesentliche Rolle.