Viele von Euch haben bestimmt schon einmal von Lanolin, auch Wollwachs genannt, gehört? Der Inhaltsstoff kommt häufig in Pflegeprodukten für trockene Haut und Neurodermitis sowie zur Pflege von wunden Brustwarzen zum Einsatz. Allerdings wird der Wirkstoff aufgrund seines möglichen Allergenpotenzials und aus tierschutzrechtlichen Gründen immer wieder kontrovers diskutiert. Erfahre hier, was genau dahintersteckt und welche nachhaltigen Alternativen Du mit ähnlichen pflegenden Eigenschaften stattdessen verwenden kannst.
Was ist Lanolin?
Wollwachs (INCI: Lanolin) ist ein natürliches Wachs, das aus der geschorenen Wolle von Schafen gewonnen wird. Es besteht hauptsächlich aus Fettsäuren und Cholesterin und besitzt eine wasserabweisende Wirkung, die die Schafe vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen schützt. Die Substanz hat eine gelbliche bis braune Farbe und eine fettige, teils wachsartige Konsistenz.
Dank seiner feuchtigkeitsspendenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften wird Lanolin in vielen Hautpflegeprodukten wie Cremes, Salben, Lippenbalsamen und Handcremes für trockene, rissige Haut als wichtiger Inhaltsstoff eingesetzt. Es fördert die Hautregeneration und wirkt rückfettend, weshalb es häufig auch bei der Pflege von Neurodermitis, Ekzemen oder Schuppenflechte Anwendung findet. Vielleicht kennst Du den Inhaltsstoff auch aus Produkten zur Pflege von wunden, entzündeten Brustwarzen?
Warum kein Lanolin?
Trotz seiner positiven Eigenschaften ist Lanolin ein umstrittener Inhaltsstoff.
Ein wesentlicher Grund für die Kritik an Lanolin ist dessen erhöhtes Allergiepotenzial. Es kann bei empfindlichen Personen Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz oder Ausschläge hervorrufen. Aufgrund dieses Risikos wurde Lanolin von der American Contact Dermatitis Society zum "Allergen des Jahres 2023" ernannt. (1)
Neben den gesundheitlichen Aspekten wird Lanolin auch aus tierschutzrechtlichen Gründen immer wieder kritisiert. Tierschutzorganisationen wie PETA weisen außerdem darauf hin, dass bei der Zucht der Schafe, deren Wolle zur Gewinnung von Lanolin verwendet wird, Chemikalien zum Einsatz kommen. Diese Chemikalien, die zur Behandlung der Wolle oder zur Bekämpfung von Parasiten eingesetzt werden, können sich in der Wolle und damit unmittelbar auch im gewonnenen Lanolin ansammeln. (2)
Um diesen gesundheitlichen Risiken und ethische Bedenken aus dem Weg zu gehen, greifen immer mehr Menschen zu Produkten ohne Lanolin.
Mögliche Alternativen zu Lanolin in Hautpflegeprodukten
Es gibt eine Vielzahl von pflanzlichen Ölen, die als Alternativen zu Lanolin verwendet werden können und ähnlich positive Eigenschaften aufweisen:
Sheabutter: Reich an Vitaminen und Fettsäuren, hilft Sheabutter, die Haut intensiv zu pflegen und mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Olivenöl: Ein sehr mildes, pflanzliches Öl, das die Haut nährt, weich macht und gleichzeitig vor Feuchtigkeitsverlust schützt.
Nachtkerzenöl: Besonders bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften, eignet sich dieses Öl hervorragend zur Pflege von empfindlicher und gereizter Haut, zb zur Pflege von wunden Brustwarzen oder bei Neurodermitis.
Jojobaöl: Jojobaöl hat eine ähnliche Struktur wie das natürliche Hautfett und hilft, die Haut zu regenerieren und ihre Feuchtigkeit zu bewahren.
Kakaobutter: Diese Butter ist besonders reich an Antioxidantien und eignet sich hervorragend zur Pflege trockener und strapazierter Haut.
Unser med Balsam ist ein reichhaltiger Pflegebalsam mit 4,5% Nachtkerzenöl, Mandelöl, Bio-Jojobaöl, Bio-Kakaobutter und Bio-Sheabutter. Er ist ideal für die tägliche Anwendung bei sehr trockener Haut an Händen, Körper oder Füßen und als Wind und Wetterbalsam an kalten Tagen. Dank seiner reichhaltigen Rezeptur ist er auch für die Lippenpflege und als sanfte Pflege gereizter Brustwarzen in der Stillzeit bestens geeignet und eine nachhaltige Alternative zu Lanolinsalben.
U N S E R E E X P E R T I N Charlotte I Hebamme B.Sc.
QUELLEN:
(1) Peta Deutschland e.V.: Wollwachs: Schafe leiden für Lanolin, Wollfett und -wachs, 2022, abrufbar unter https://www.peta.de/themen/wollwachs/
(2) Johnson H, Norman T, Adler BL, Yu J. Lanolin: The 2023 American Contact Dermatitis Society Allergen of the Year, Cutis, 2023, abrufbar unter 112(2):78-81. doi: 10.12788/cutis.0825. PMID: 37820332.
