Sommer, Sonne,... Sonnenbrand? Darauf können wir und unsere Kinder natürlich gut verzichten. So schön der Sommer auch ist, so wirft die große Hitze häufig auch ein paar Fragen auf: Was ist die richtige Sommerpflege für Babys & Kinder? Wie viel Sonne verträgt die Babyhaut? Welcher Sonnenschutz ist der Richtige für mich und mein Kind? Die Expertin und Herausgeberin des Vorsorgeprogramms BabyCare, Dr. Renate Kirschner, hat uns in einem Interview die wichtigsten Fragen über die richtige Sommer-Hautpflege für Babys und Kinder beantwortet.
Inhalt:
1. Was ist bei der Babyhaut anders als bei Erwachsenen und wie schütze ich sie vor zu viel Sonne?
2. Welche Sonnencreme empfehlen Sie für Babys, Schwangere und Stillende?
3. Was kann man tun, wenn es doch mal zu viel Sonne war und die Babyhaut gerötet ist?
4. Warum haben natürliche Pflegeprodukte meist eine bessere Pflegewirkung?
5. Leidet die Haut darunter, wenn sie oft im Wasser ist? Wie kann man sie pflegen?
Was ist bei der Babyhaut anders als bei Erwachsenen und wie schütze ich sie vor zu viel Sonne?
Dr. Kirschner: Babyhaut verfügt nur in vermindertem Maße über die Fähigkeit der Schweißbildung und Temperaturempfindlichkeit. Auch hat sie noch keinen Eigenschutz. Das bedeutet, dass sie sich nicht wie bei Erwachsenen durch Bräunen selber vor übermäßiger Sonne schützen kann. Um Schädigungen durch UV-Strahlung zu vermeiden sollten Sie Ihr Baby daher nicht direkter Sonne aussetzen. Geeigneten Schutz bieten zum Beispiel Hüte, Sonnenbrillen (mit UV-Schutzgläsern) und Kleidung mit UV-Schutz. Das gilt übrigens auch für Schatten: Dort gibt es noch eine 60%-tige UV-Belastung!
Es gibt Sonnencremes mit chemisch wirksamen und mit mineralischen Filtern: Was ist der Unterschied und was empfehlen Sie für Babys, Schwangere und Stillende?n
Diese beiden Arten von Sonnencreme unterscheiden sich in ihrer Wirkweise erheblich. Chemische Filter dringen in die Haut ein und mineralische Filter (z.B. Zinkoxid) legen sich auf die Haut. Die Letzteren blockieren und reflektieren die Sonneneinstrahlung. Daraus resultiert eine ganz klare Empfehlung zur Verwendung von Sonnencreme mit mineralischen UV-Filtern für Mutter und Kind. Hinzu kommt, dass einige chemische Filter Allergien auslösen und im Körper zum Teil wie Hormone wirken. Dieses Risiko sollten auch stillende Mütter meiden und zu Naturkosmetik greifen.
Was kann man tun, wenn es doch mal zu viel Sonne war und die Babyhaut gerötet ist?
Am besten zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz ist Kühlen geeignet. Kalte Umschläge, kühlende, für Kinder geeignete Gels oder zum Beispiel Ringelblumensalbe sind zu empfehlen. Auch eine natürliche Après Sun Lotion kann die Haut beruhigen und ihr nach wieder Feuchtigkeit spenden. Besonders bei Sonnenbrand sollte Ihr Kind vermehrt trinken und nicht sofort wieder der Sonne ausgesetzt werden.
! Achtung: Ist der Sonnenbrand so stark, dass sich Blasen bilden, diese niemals öffnen. Die Infektionsgefahr steigt dadurch an. Tritt zudem Fieber auf, sollten Sie Ihr Kind einem Arzt vorstellen.
Warum haben natürliche Pflegeprodukte meist eine bessere Pflegewirkung?
Ist die Kombination aus Inhaltsstoffen und Anwendung der Produkte die Richtige, steigert das natürlich die Pflegewirkung. Natürliche Babyöle und Cremes ohne chemische Zusätze, Konservierungsstoffe und Parfüm sind für die empfindliche Babyhaut besser verträglich und daher ideal für die Babypflege. Werden diese sparsam und entsprechend an den richtigen Körperstellen angewendet, ist das Baby optimal vor Umwelteinflüssen, welche die Haut belasten, sowie den warmen Temperaturen im Sommer und den kühlen im Winter geschützt.
Leidet die Haut darunter, wenn sie oft im Wasser ist? Wie kann man sie pflegen?
Zum einen hängt es davon ab, mit welchem Wasser die Haut in Berührung kommt. Chlorwasser und Salzwasser sollten Sie nach dem Baden abspülen. Babyhaut ist dünner als die eines Erwachsenen; Wasserverlust und Umwelteinflüsse machen sich daher viel schneller bemerkbar. Grundsätzlich ist bei Babys gegen regelmäßige Bäder (2-3 Mal wöchentlich) nichts einzuwenden, oftmals entspannen sich die Babys sehr und genießen dieses Ritual. Auf Badezusätze können Sie dabei in der Regel verzichten. Eine Badezeit von 15 Minuten ist hierbei völlig ausreichend. Nach dem Bad sollten Sie Ihr Baby leicht abtupfen und an alle Körperstellen denken, auch Hautfalten trocknen. Anschließend können Lotionen in Verbindung mit Massagen das Wohlfühlerlebnis abrunden.
Dr. Renate Kirschner ist Herausgeberin des Vorsorgeprogramms BabyCare, das seit fast 20 Jahren werdende Mamas mit wissenschaftlich fundiertem Rat begleitet. Zusammen mit Frauenärzten, Hebammen und Kinderärzten hat sie ein umfangreiches Handbuch zur Schwangerschaft zusammengestellt sowie den Ratgeber „999 Antworten zur Schwangerschaft, Geburt und Babys erstem Jahr“. Weitere Tipps und spannende Artikel finden Schwangere auch im BabyCare Blog.
