
Der Sommer ist da und viele von uns freuen sich über das sonnige Wetter – egal ob zuhause im Garten, unterwegs in der Stadt oder auf Reisen. Dennoch sollten wir die Wirkung der UV-Strahlen auf die Haut nicht unterschätzen und vor allem bei unseren Kindern auf ausreichend Sonnenschutz achten! Um Urlaube und heiße Sommertage mit seinen Kleinen trotzdem genießen zu können, gebe ich dir als boep-Gründerin, Ärztin und 3-fach-Mama einige Tipps zum Thema Sonnenschutz für Kinder.
Wie lange dürfen Kinder in die Sonne?
Die Haut von Kindern ist noch deutlich dünner als die von Erwachsenen und hat meist einen geringeren UV-Eigenschutz. Das bedeutet, dass die Haut von Kindern uneingecremt in der Regel schneller einen Sonnenbrand erleiden kann. Wiederholte Sonnenbrände im Kindesalter sollten unbedingt vermieden werden, denn sie erhöhen das Risiko in späteren Jahren an Hautkrebs zu erkranken.
Je nach Hauttyp und Alter variiert die empfohlene Dauer, die Kinder sicher in der Sonne verbringen können. Säuglinge und Kleinkinder unter 1 Jahr sollten gar keiner direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Sie sollten so gut es geht im Schatten bleiben oder mit entsprechenden Schutzmaßnahmen wie Sonnenhüten, Sonnenschirmen und/oder UV-Schutzkleidung vor direkter Sonne geschützt werden.
Auch nach dem ersten Lebensjahr sollte Dein Kind regelmäßige Schattenpausen einlegen und besonders intensive Sonnenbestrahlung (z.B. auf Luftmatratzen) sollte zeitlich begrenzt sein. Der Eigenschutz der Haut vieler größerer Kinder beträgt um die 10 Minuten, so dass bei der zusätzlichen Verwendung einer Sonnencreme mit LSF 30 sich das Kind nicht viel länger als 5 Stunden (10 x 30 = 300 Minuten, 300/60 = 5 Stunden) am Tag in der Sonne aufhalten sollte.
Damit man daran aber nicht verzweifelt, gilt folgendes: In den frühen Morgen- oder späten Abendstunden mit einem niedrigen UV-Index (1-2) kann ein Kind auch mal ohne Sonnenschutz eine kurze Zeit in der Sonne bleiben, denn auch das ist wichtig für die körpereigene Vitamin D-Synthese. Bei einem höheren UV-Index (ab 3) sowie längeren Aufenthalt im Garten, am Strand oder im Schwimmbad empfehlen wir Dir neben ausreichend Sonnenschutz zusätzlich schützende UV-Kleidung und eine Kopfbedeckung zu tragen, selbst bei bewölktem Himmel. Der örtliche UV-Index wird Dir in Deiner Wetter-App angezeigt und zeigt Dir an, ab wann Eincremen sinnvoll ist.
Welcher UV-Filter bei Kindern?
Mineralische UV-Filter (z.B. Zinkoxid, Titandioxid) entfalten ihre Wirkung, anders als chemische bzw. synthetische UV-Filter, nicht direkt an der Hautzelle. Stattdessen bilden sie eine schützende Schicht auf der Haut, die wie eine Barriere wirkt. Dadurch schützen mineralische Sonnencremes sofort nach dem Auftragen und benötigen keine Einwirkzeit. Aus diesem Grund bevorzuge ich mineralische Sonnencremes als Sonnenschutz für Babys und Kinder.
Welcher Lichtschutzfaktor ist der richtige für mein Kind?
Die Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors orientiert sich an dem Hauttyp und der Zeit, die in der Sonne verbracht wird. Ich empfehle Dir für Deine Kids eine mineralische Sonnencreme oder Sonnenmilch mit mindestens LSF 30 oder LSF 50 zu verwenden. Der Lichtschutzfaktor gibt dabei an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. Angenommen, Dein Kind kann 10 Minuten ungeschützt in der Sonne bleiben, ohne dass seine Haut sich rötet, dann verlängert sich diese Zeit mit einer Sonnencreme LSF 30 auf 300 Minuten, also maximal 5 Stunden.
In unserem Blogbeitrag "Wann benutzt man welchen Lichtschutzfaktor" findest Du eine Übersicht der verschiedenen Hauttypen sowie eine einfach Formel zur Berechnung.
Wie halte ich den Sonnenschutz aufrecht?
Wichtig ist, regelmäßiges Nachcremen sorgt für ein Aufrechterhalten, nicht für eine Verlängerung des Schutzes. Das Nachcremen des Sonnenschutzes ist besonders bei starkem Schwitzen oder nach Aufenthalten im Wasser (selbst bei "wasserfesten" Sonnencremes) wichtig. Denn auch bei Sonnencremes, die als "wasserfest" ausgelobt werden, kann der Schutz nach einem Aufenthalt im Wasser mit anschließendem Abtrocknen bereits um 50% reduziert sein.
Für den Sonnenschutz von Kindern nach dem ersten Lebensjahr gilt: Creme das Kind am besten direkt vor der Kita ein. Hier findest Du weitere Tipps zum Thema Sonnenschutz in der Kita.
