Kopfgneis oder Milchschorf?

Wie Du Beides erkennst und was Du dagegen tun kannst 💡 

Die Begriffe Kopfgneis und Milchschorf werden oft synonym verwendet und leicht verwechselt. Beide Hauterkrankungen zeichnen sich durch Schuppen auf der Kopfhaut aus, treten im Säuglingsalter auf und sehen auf den ersten Blick sogar ähnlich aus. Dennoch ist es wichtig, die richtige Diagnose zu stellen! Denn während die eine Erkrankung harmlos ist und sich in der Regel verwächst, kann die andere ein Vorbote der Neurodermitis sein und schwerer verlaufen. In diesem Artikel klärt Ärztin & Gründerin Michaela auf: Was ist der Unterschied zwischen Kopfgneis und Milchschorf? Und was kann man gegen diese Schuppen beim Baby tun?


Gelbliche, an der Kopfhaut haftende Schuppen beim Baby - über die Hälfte aller Eltern weiß sofort, worum es geht. Umgangssprachlich wird hier oft von „Milchschorf“ gesprochen, weil die Schuppen an angebrannte Milch erinnern. Tatsächlich handelt es sich dabei aber fast immer um Kopfgneis. Nicht selten werden die Begriffe von Eltern verwechselt oder gleichbedeutend verwendet, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Hauterkrankungen handelt, die auch anderes behandelt werden. Dr. Michaela Hagemann, Ärztin und Gründerin der boep Pflegeserie, klärt auf.   

1. Kopfgneis

Kopfgneis (auch seborrhoische Säuglingsdermatitis) ist eine Unterform des seborrhoischen Ekzems und tritt in den ersten drei Lebensmonaten nach der Geburt auf. Es wird vermutet, dass restliche Hormone der Mutter beim Baby dazu führen, dass übermäßig viel Talg auf der Kopfhaut produziert wird. So entstehen fettige (= seborrhoische), fest haftende, gelbe Schuppen auf der behaarten Kopfhaut des Säuglings. Oftmals sind auch die Stirn, die Augenpartie, die Nase oder die Windelregion des Babys betroffen. Kopfgneis ist die häufigere, aber unbedenklichere Hauterkrankung und heilt meist nach einigen Monaten folgenlos von selber aus. Da es kaum Juckreiz auslöst, handelt es sich beim Kopfgneis eher um ein kosmetisches, optisches Problem, das man mit ein paar Tricks einfach beheben kann. Nur in seltenen Fällen kann sich die Schuppung auf den gesamten Körper ausbreiten und muss dann gezielt behandelt werden.

2. Milchschorf

Bei Schuppen, die stark haftend, verbacken und mit starkem Juckreiz verbunden sind, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Milchschorf. Milchschorf ist eine Unterform des atopischen Ekzems und gehört damit zu einer Gruppe von Erkrankungen, zu der auch die Neurodermitis gehört. Der “richtige” Milchschorf findet sich häufig auch an der Stirn, den Bäckchen und den Streckseiten der Beine und Arme. Die Windelregion ist typischerweise nicht betroffen. Der Name geht auf die Ähnlichkeit der Schuppen mit verbrannter Milch zurück. Im Gegensatz zum Kopfgneis sind die Schuppen aber nicht fettig, sondern eher trocken und verursachen Juckreiz an den betroffenen Hautstellen des Babys. Durch Kratzen der betroffenen Stellen, kommt es nicht selten zu Entzündungen der Haut, wodurch gelbe, nässende Krusten entstehen, die sehr unangenehm sein können. Oft klingt der Milchschorf nach mehreren Monaten wieder ab. Doch anders als beim Kopfgneis gilt: Ab zum Kinderarzt! Denn hier ist medizinischer Rat und besondere Pflege für die Haut und den lästigen Juckreiz gefragt. 

3. Was kann ich tun, wenn mein Baby Kopfgneis-Schuppen hat?

Eigentlich musst Du gar nichts tun, da die Schuppen von selber wieder verschwinden. Wenn es Dich aber optisch stört, große Areale betroffen sind und sogar das Haarwachstum beeinträchtigt ist, kannst Du die Schuppen sanft und achtsam entfernen. Hierbei solltest Du aber darauf achten, auf keinen Fall an den Stellen zu kratzen und so mögliche Keime auf der Kopfhaut zu verteilen. Wir empfehlen Dir einfach pflegendes Mandelöl auf dem Kopf Deines Babys zu verteilen und ein paar Stunden einziehen zu lassen. Danach kannst Du sorgsam die Schuppen entfernen, indem du mit einem weichen Waschlappen in sanften Bewegungen über den Kopf kreist und danach die Haare ausspülst oder mit einem weichen Kamm gegen die Haarwuchsrichtung sanft auskämmst. Gegebenenfalls musst Du dies nach ein paar Tagen wiederholen. Du wirst merken, dass die feinen Babyhaare sehr viel schneller wachsen, sobald die Schuppen weg sind.

4. Was passiert, wenn mein Baby "richtigen" Milchschorf hat und was kann ich tun?

Wie bei allen Hauterkrankungen, kann die Ausprägung sehr unterschiedlich sein. Während manche Kinder nur einzelne betroffene Stellen haben, die nur wenig stören, sind andere Kinder schwer betroffen. Allgemein rate ich dazu sich mit einer Ärztin oder einem Arzt über die Notwendigkeit einer Therapie zu unterhalten. Die Therapie reicht von Schuppen-lösenden Salben und Tinkturen zu Cortisonhaltigen-Cremes und muss je nach Schweregrad individuell bestimmt werden.

Da Milchschorf zu den atopischen Ekzemen gehört, kann es sein, dass Dein Kind im Verlauf weitere atopische Erkrankungen entwickelt, wie Neurodermitis oder Heuschnupfen. Vielleicht seid Ihr ja sogar in der Familie davon betroffen und kennt das schon von Euch. In der Regel sind alle diese Erkrankungen heutzutage gut zu therapieren, verwachsen sich teilweise einfach von selbst und birgen, außer dass sie in den akuten Schüben natürlich sehr störend sein können, wenig bis keine Risiken für schwerer verlaufende Erkrankungen.

Der Unterschied zwischen Kopfgneis und Milchschorf ist entscheidend: Während Kopfgneis oftmals ganz harmlos ist, kann Milchschorf ein Hinweis auf Neurodermitis sein

5. Welche Tipps können meinem Baby bei empfindlicher, juckender Haut noch helfen?

Generell solltest Du Überhitzung und Schwitzen Deines Babys vermeiden, denn Schweiß kann die Haut zusätzlich reizen. Luftige, leichte Kleidung (natürlich an das Wetter angepasst) aus Baumwolle lindert die Kontaktreibung und so den Juckreiz etwas. Außerdem solltest Du darauf achten, dass sich Dein Baby an den Hautstellen nicht durch Kratzen verletzt. Am besten ziehst Du Deinem Baby nachts dünne Fäustlinge oder einen Overall an, der die Händchen bedeckt hält. Für die Pflege empfehle ich feuchtigkeitsspendende Cremes, die Hautirritationen lindern können. Viele unserer Kund:innen empfinden, dass die Babycreme für die Basispflege gut funktioniert, ein regelmäßiges Bad mit unserem Badeöl sorgt außerdem für nachhaltig gepflegte Haut.

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6. Die Unterschiede im Überblick


Kopfgneis Milchschorf
Hauterkrankung seborrhoisches Ekzem 
atopisches Ekzem 
Schuppen fettig, festhaftend, geblich eher trocken, festhaftend, gelblich
Juckreiz kaum Juckreiz starker Juckreiz
Auftreten in den ersten 3 Lebensmonaten typischerweise nach den ersten 3 Lebensmonaten
Lokalisation behaarte Kopfhaut, Stirn, Nase, Windelregion behaarte Kopfhaut, Stirn, Bäckchen, Streckseiten der Extremitäten
Rötung kaum gerötet stark gerötet
Ausheilung nach einigen Monaten folgenlos nach einigen Monaten, kann jedoch Verlauf wiederkehren
Entfernung der
Schuppen
nicht notwendig; sanft und achtsam mit Babyöl möglich (ohne Kratzen) sanft und achtsam ohne Kratzen, ggfs. Therapie in Absprache mit dem Arzt/ der Ärztin

Ich hoffe, dass Euch diese Informationen dabei weiterhelfen, Milchschorf und Kopfgneis leichter zu erkennen  – und zu entscheiden, was in welchem Fall zu tun ist. 

Liebe Grüße,

Dr. Michaela Hagemann


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Simone Kraft, Redakteurin


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